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Eine lange Reise endet auf Platz sechs bei der DM

Mittwoch, 17. Mai 2023, Rhein-Zeitung Kreis Neuwied 17.05.2023 / Sport - lokal

Der U 20-Nach­wuchs der SG Mit­tel­rhein­vol­leys VC Neu­wied/DJK An­der­nach über­rascht in Bi­ber­ach an der Riß

Von Jörg Lin­nig

Bi­ber­ach an der Riß/Neu­wied/ An­der­nach.

„Das Vier­tel­fi­na­le soll­te mach­bar sein“, strahl­te Tigin Ya­glio­g­lu, der Trai­ner der SG Mit­tel­rhein­vol­leys VC Neu­wied/DJK An­der­nach, ver­hal­te­nen Op­ti­mis­mus aus, bevor es zum letz­ten Hö­he­punkt der Vol­ley­ball­sai­son 2022/ 2023 auf die mehr als 400 Ki­lo­me­ter lange Tour nach Baden-Würt­tem­berg ging. Die Kreis­stadt Bi­ber­ach an der Riß war Ver­an­stal­tungs­ort für die deut­schen Meis­ter­schaft der weib­li­chen U 20-Al­ters­klas­se.
Wie schon die weib­li­che U 18 der Spiel­ge­mein­schaft vom Mit­tel­rhein, die eine Woche zuvor in Saar­brü­cken mit Platz zehn be­reits ein be­acht­li­ches Er­geb­nis er­spielt hatte, war die Mann­schaft als Süd­west-Ti­tel­trä­ger fürs Fi­nal­tur­nier qua­li­fi­ziert. Die Nach­wuchs­ar­beit in der Re­gi­on Neu­wied/An­der­nach trägt im Fahr­was­ser der Deich­stadt­vol­leys, die seit zwei Jah­ren in der Bun­des­li­ga der Frau­en auf­schla­gen, ihre ers­ten Früch­te.
Den Ein­zug ins Vier­tel­fi­na­le hatte Ya­glio­g­lu also als Ziel aus­ge­ru­fen, doch was die Mann­schafts­ka­pi­tä­nin Carla Fuchs und ihre Mit­spie­le­rin­nen im Kon­zert des eta­blier­ten Nach­wuch­ses der deut­schen Top­adres­sen aus Dres­den, Stutt­gart, Schwe­rin, Vils­bi­burg, Wies­ba­den und Co. zeig­ten, konn­te sich wahr­lich sehen las­sen. Im Kreis der 16 bes­ten deut­schen Mann­schaf­ten die­ser Al­ters­klas­se er­reich­ten die Mit­tel­rhein­vol­leys un­er­war­tet den sechs­ten Platz. „Die Reise hat ja schon Ende des ver­gan­ge­nen Jah­res be­gon­nen, als das Team in der eis­kal­ten Halle von Müns­ter­mai­feld sou­ve­rän die Rhein­land­meis­ter­schaft ge­won­nen hat“, blick­te Ya­glio­g­lu auf den Weg zu­rück, der die jun­gen Frau­en zu einer ech­ten Ein­heit wer­den ließ und mit denen der Trai­ner nun den grö­ß­ten Er­folg in der Ver­eins­ge­schich­te fei­ern durf­te.
Die Mit­tel­rhein­vol­leys star­te­ten al­ler­dings mit einem schwa­chen Auf­tritt in die Vor­run­de, der den­noch mit einem 2:1 (26:28, 25:15, 15:12)-Sieg gegen die Mann­schaft des Ver­an­stal­ters TG Bi­ber­ach en­de­te. Ya­glio­g­lu: „Da­nach sind wir in die ehr­li­che Ana­ly­se ge­gan­gen, und die hat ge­fruch­tet.“ Der zwei­te SG-Geg­ner, Na­wa­Ro Strau­bing, hatte in der Grup­pen­pha­se nicht den Hauch einer Chan­ce (2:0/ 25:18, 25:19), weil die SGM-Mä­dels ihr ge­sam­tes Po­ten­zi­al ab­rie­fen. Das gegen die spä­te­re Meis­ter­mann­schaft des Schwe­ri­ner SC eine 0:2 (20:25, 17:25)-Nie­der­la­ge folg­te, war kein Bein­bruch. Um das er­hoff­te Ziel Vier­tel­fi­na­le zu er­rei­chen, muss­te in der Zwi­schen­run­de noch der TV Glad­beck aus dem Weg ge­räumt wer­den, was mit 2:0 (25:22, 25:16) recht ein­drucks­voll ge­lang.
Am Sonn­tag­mor­gen war der erste Geg­ner unter den letz­ten acht Mann­schaf­ten, der SC Union Em­lich­heim, bes­ser aus­ge­schla­fen zu sein. Der erste Satz war noch knapp (23:25), doch die er­fah­re­ne­ren Kon­tra­hen­tin­nen nutz­ten die auf­kom­men­de Ner­vo­si­tät der Mit­tel­rhein­vol­leys kon­se­quent aus und schick­ten diese mit 7:25 in die Plat­zie­rungs­run­de.
„Denk­wür­dig, emo­tio­nal, span­nend und ner­ven­auf­rei­bend“, so be­ti­tel­te Ya­glio­g­lu die fol­gen­de und er­folg­rei­che Par­tie gegen den „ewi­gen“ Kon­kur­ren­ten VC Wies­ba­den. „Da war alles drin, was zu einem tol­len Vol­ley­ball­spiel ge­hört“, sagte der 31-jäh­ri­ge SG-Trai­ner, der das Spiel spä­ter zu den wich­tigs­ten und bes­ten sei­ner bis­he­ri­gen Trai­ner­lauf­bahn zähl­te. Und knap­per konn­te es ei­gent­lich nicht mehr wer­den. Beide Teams ge­wan­nen je einen Satz mit 27:25 und der Tie­break muss­te, wie so oft zwi­schen den Ri­va­len, ent­schei­den. Nach Ab­wehr von drei Match­bäl­len nutz­ten die Mit­tel­rhein­vol­leys zum 18:16 gleich ihren ers­ten und waren da­nach so platt, dass sie fast den Jubel ver­ga­ßen. Im ab­schlie­ßen­den Spiel um die Plät­ze fünf und sechs wech­sel­te der SG-Coach noch mal kräf­tig durch. Sein Team war den­noch auch gegen die Roten Raben Vils­bi­burg aus Nie­der­bay­ern auf einem Level, un­ter­lag den­noch im Tie­break knapp mit 1:2 (10:25, 25:21, 12:15). „Da waren ein­fach die Kräf­te weg“, mein­te der Trai­ner.
SG Mit­tel­rhein­vol­leys: Dja­mi­la Roll, Va­nes­sa Tram­bow, Alice Tur­mo­vich, Lola Ebner, Ka­ri­na An­ni­ka Klum, Lenja Schwandt, Chris­ti­ne Walth, Kathi Brei­ten­bach, Ni­co­le Tur­mo­vich, Alex­an­dra Schä­fer, Liv Tanja Do­b­ber­tin, Maya Send­ner, Lilli Anna Schwarz­kopf, Carla Fuchs.
Nach dem knap­pen 2:1 (25:27, 27:25, 18:16)-Er­folg gegen den ewi­gen Kon­kur­ren­ten VC Wies­ba­den waren die Spie­le­rin­nen der SG Mit­tel­rhein­vol­leys fast zu er­schöpft, um aus­gie­big zu ju­beln. Ihr Trai­ner Ya­glio­g­lu adel­te das Spiel bei­der Mann­schaf­ten als eins der wich­tigs­ten und bes­ten in sei­ner bis­he­ri­gen Trai­ner­lauf­bahn


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